Natürlich gesund
Ende Februar war Mahina die Treppe hinuntergefallen. Eigentlich waren es sogar nur 3 Stufen, die sie rückwärts hinunterrutschte, aber sie lief danach auf drei Beinen. Wir beobachteten ihren Zustand mit Argusaugen und als es ihr nach zwei Tagen nicht besser ging, fuhren wir mit ihr zum Tierarzt.
Mahina ist unsere Ch. Bushwagger’s Dream a little dream, einen Monat vorher hatte sie ihren neunten Geburtstag gefeiert. Die Ausstellungsbilder in diesem Bericht entstanden ein halbes Jahr vor ihrem Unfall bei der Ausstellung in Wirges 2016, bei der sie ihre beiden ersten Anwartschaften für den Titel Deutscher Veteranenchampion errungen hatte und am zweiten Tag Bester Veteran wurde.
Nun waren wir also am 2. März 2017 beim Tierarzt und ich machte sogar ein Foto von ihr auf dem Behandlungstisch. Zurückblickend ist es das Startbild ihrer Leidensgeschichte, das ich fotografiert hatte.
Der Tierarzt stellte fest, dass es sich um keinen Knochenbruch handelte und auch keinen Bänderriss, sondern nur um eine starke Stauchung.
Durch einen Trauerfall in der Familie waren wir alle zu der Zeit etwas durch den Wind und so kam es, dass wir etwas zuließen, was wir nie hätten zulassen dürfen. Mahina bekam eine Spritze „gegen die Schmerzen und die Entzündung“, aber wir wissen nicht, mit welchem Wirkstoff. Das ist nicht die Regel, denn wir wissen schon ganz gerne, mit was unsere Hunde behandelt werden.
So weit, so gut.
Zwei Tage später entdeckten wir überall an ihrem Körper wunde Stellen. Eine Verbindung zu dem zurückliegenden Tierarztbesuch stellten wir nicht her, besonders weil der Tierarzt, den wir wieder aufsuchten, dies kategorisch ausschloss. Ebenso schloss er unsere Vermutung aus, dass Mahina sich irgendwo Fuchsräude eingefangen hatte. Man rechnet ja immer erst einmal mit dem Schlimmsten. Vielmehr ging er von Ektoparasiten aus, behandelte sie entsprechend und gab uns sogar Mittel für unsere beiden anderen Hunde mit.
Doch ihr Zustand verschlimmerte sich. Sie kratzte sich ununterbrochen und litt offensichtlich Schmerzen.
Bei einem erneuten Tierarztbesuch, bei dem eine Blutprobe entnommen und eine Biopsie gemacht wurde, wurden erhöhte Entzündungs- und Leberwerte sowie ein bakterieller Befall der wunden Stellen festgestellt. Der Tierarzt gab uns Antibiotika und ein Shampoo mit, doch ihr Zustand verschlimmerte sich stündlich.
Mahinas Haut wurde schmierig und entwickelte einen unangenehmen Geruch, die wunden Stellen breiteten sich aus. Wenn sie sich kratzte, flogen die Haarbüschel nur so um sie herum. Um ihr Linderung zu verschaffen, bürsteten wir sie vorsichtig, wobei wir bei jedem Bürstenstrich Hände voll mit Unterwolle und Deckhaar entfernten. Ihr Haar fiel einfach so aus. Innerhalb von zwei Tagen war sie fast nackt, ihre Haut war, wo sie nicht wund war, hochrot und entzündet und sie litt offensichtlich Schmerzen. Bei jedem Atemzug krampfte sie – nach noch nicht einmal drei Wochen nach Auftreten der ersten Symptome wussten wir uns keinen Rat mehr.
Unser Tierarzt riet uns dazu, einen Hautspezialisten aufzusuchen, doch uns war mittlerweile klar, dass das Problem tiefer saß und nicht in oder auf der Haut, sondern in den inneren Organen zu suchen war und wohl von der Spritze herrühren musste, die sie Anfang März erhalten hatte.
Auch hatten wir den Eindruck, dass das Antibiotikum genau das Gegenteil von dem bewirkte, was es sollte und den Juckreiz noch verstärkte – immerhin war eine solche Gegenanzeige sogar auf dem Beipackzettel vermerkt.
Diese Annahmen bestätigte uns auch eine Mitarbeiterin von PerNaturam (www.pernaturam.eu), deren Produkte wir ja auch in unserem Sortiment haben und die wir in unserer Not anriefen und befragten. Häufig reagieren Hunde allergisch mit den von uns beschriebenen Symptomen auf Spritzen und Medikamente.
Die PerNaturam-Mitarbeiterin, deren Ratschläge man übrigens kostenlos in Anspruch nehmen kann, empfahl uns zum einen eine Behandlung der wunden Stellen mit einer Calendula-Tinktur und außerdem eine Ausleitungskur auf Kräuterbasis.
Die Kur dauert 42 Tage und man benötigt dafür Hepatika, Spirella Mikroalgen-Mix, Purificar und Nierenkräuter, die nach einem abwechselnden Rhythmus dem Futter zugefügt werden.
Hepatika enthält 30 % des Wirkstoffkomplexes Silymarin aus den Schalen der Mariendistel. Das ist das wirksamste Mittel für die Leber, sowohl was die Anregung ihrer Aktivität als auch die Regeneration von Leberzellen angeht.
Die Mikroalgen und das Purificar haben die Fähigkeit, vor allem im Darm Giftstoffe zu binden, die sonst erneut über den enterohepatischen Kreislauf resorbiert werden könnten. Diese Gifte werden von den Algen und dem in Purificar enthaltenen Zeolith gebunden und ausgeschieden.
Nieren-Kräuter regen die Aktivität der Nieren an und fördern damit die Ausleitung der wasserlöslichen Stoffe.
Wenn wir Anfang April noch so weit waren, dass wir sogar darüber nachdachten, Mahina von ihren Leiden zu erlösen, begann bereits acht Tage nach Beginn der neuen Behandlung ihr Haar wieder zu sprießen. Der Juckreiz war schon zurückgegangen, nachdem wir begonnen hatten, sie mit der Tinktur einzusprühen – wobei sie die Blumenspritze, mit der wir sie ununterbrochen verfolgten, hasste.
Die Entzündungen der Haut gingen mit Fortdauer der Kur nach und nach zurück und verschwanden zuletzt ganz, so dass wir die Kur nach sechs Wochen wie vorgesehen beenden konnten.
Mit ihrem Haar kam auch ihre Lebensfreude wieder zurück und heute, ein halbes Jahr später, hat sie wieder dichtes, wenn auch noch nicht langes Fell und sieht aus und benimmt sich wie ein Junghund.
Wenn sie sich weiter so entwickelt, werden wir in der vor uns liegenden Ausstellungssaison sogar versuchen, mit ihr die letzte Anwartschaft zum Veteranenchampion zu erringen.
Dieser Bericht soll nicht dazu dienen, Tierärzte zu diskreditieren oder die Schulmedizin in Frage zu stellen, er soll nur Hundebesitzer sensibilisieren, über den Tellerrand hinauszuschauen und neben der Einholung einer zweiten Meinung auch alternative Antworten zuzulassen.
Wenn dieser Bericht dazu beiträgt, dass nur einem weiteren erkrankten Hund geholfen wird, hat er seinen Zweck erfüllt.